Reise nach Zypern und Aufenthalt in Nikosia

Die Zeit ging dahin. Das „Lotterleben“ in Waldkappel machte auf  Dauer keinen Spaß mehr.   Allmählich keimte  in mir der Wunsch, mich selbstständig zu machen, auf eigenen Füßen zu stehen um nicht immer nach der Pfeife anderer tanzen zu müssen. Schließlich war ich mir meines beruflichen Könnens bewußt und es dämmerte mir so langsam, daß man als Arbeitnehmer kein großes Geld machen kann. Dazu kam, daß es überall  wirtschaftlich bergauf ging und auch die kleinen Geschäftsleute  gutes Geld verdientenSo auch bei Hartungs in Waldkappel. Moderne Maschinen wurden angeschafft und Herr Riebel von der  Firma Riebel und Lehmann wußten Vater und Bruder Werner  davon zu überzeugen,  daß auch ein neuer Backofen fällig sei. Es dauerte nicht lange und der Auftrag wurde erteilt. Die Firma Oberle, die bei den Bäckern  einen guten Ruf genoss, lieferte den noch mit Kohle zu befeuernden Ofen in Einzelteilen, die an Ort und Stelle zusammengesetzt wurden. Für mich, der sich für  technische Dinge immer interessierte, war es eine Freude, dem Monteur (Herrn Kammerer) beim Arbeiten zuzuschauen. Er hatte mich gleich in sein Herz geschlossen, aber auch ich hegte freundschaftliche Gefühle für ihn.  Er schaute mir öfters bei meiner Arbeit zu und empfahl  mir, meine guten Fachkenntnisse in einem größeren Bäckereibetrieb einmal vorzuführen. Die gegenseitige Symphatie gedieh so weit, daß wir sogar einige Male  gemeinsam  ausgegingen und uns auch viel privat unterhielten. Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir beide z.B. auf der Hoheneicher Kirmes ordentlich einen drauf gemacht haben.

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Ausbildung bei Firma Helferich in Kassel

In 1949 heiratete Mühlenbesitzer Eduard Saakel von Bischhausen und die Feier war in Waldkappel bei Tierarzt Dr.Berge, denn dessen Frau war ja die Schwester von Edi Saakel. Unter den wenigen Gästen befand sich unser Vater und auch Herr Cornelius Helferich aus Kassel mit seiner Freundin Frau Müller, die Geschäftsleiterin von Woolworth in der Oberen Königsstraße. Im Rahmen einer Unterhaltung ist Vater mit Herrn Helferich übereingekommen, daß ich in seinem Betrieb (im Knusperhäuschen)  als Praktikant anfangen durfte. Das war für mich ein harter Anfang. Aber Konditormeister Walter Bock, der als Meister bei Helferich im Betrieb arbeitete,  war ein guter Mensch und durch seine Hilfe bin ich eine kurze Zeit später als Konditorlehrling eingestellt worden. Ich habe viel von Herrn Bock gelernt und war ihm immer sehr dankbar dafür.

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Abschied von der Kindheit und Lehrzeit des Walter Hartung in Eschwege und Kassel

Es wäre schade, wenn die Erinnerungen an die Kindheit und die Erlebnisse nach Beendigung der Schulzeit nicht schriftlich festgehalten würden. Alle Ereignisse und Erfahrungen der Jugendzeit würden im Meer des Vergessens versinken.

Ich hatte ein schönes Zuhause, hatte immer genug zu essen und mußte auch nicht frieren. Wenn wir allerdings nicht rechtzeitig die Klibber auch dem Holzschuppen geholt und in die Holzkiste neben dem Herd  gefüllt hatten, konnte es schon einmal passieren, daß unsere Mutter aus Erziehungsgründen (!?) das Feuer im Herd ausgehen ließ und wir im Kalten saßen.

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